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Solomon – Serenata von William Boyce
Sonnabend, 6. Juli 2019 um 18:00 Uhr
Solomon? Da fällt einem doch als erstes das Oratorium von Händel ein, der das Londoner Musikgeschehen zur Zeit von William Boyce stark dominierte. Doch William Boyce (1711-1779) setzt sich deutlich mit seinem ‚Solomon‘ von Händel ab: mit der italienischen Bezeichnung Serenata demonstrieren sowohl der Textdichter Edward Moore als auch Boyce nicht nur ihre Unabhängigkeit vom Oratorium sondern auch den betont weltlichen Charakter des Werks. Händels Librettist leitete seien Text aus den biblischen Berichten über Salomos Herrschaft ab, Moore hingegen verwendete das Hohelied Salomos selbst.
Neben einem großartigen Eingangschor, der das Werk in Salomos Regierungszeit verlegt, handelt es sich um einen erweiterten Dialog zweier Charaktere, kurz nur ‚he‘ und ’she‘ genannt, die ihre Liebe in allen Farben und Facetten besingen. Inspiriert von der englischen Landschaft lässt Boyce seine beiden Akteure musikalisch durch die Natur und Jahreszeiten wandern.
Boyce‘ ‚Solomon‘ erfreute sich großer Popularität und wurde noch lange nach seinem Tod gespielt. Erst mit der aufkommenden Prüderie der Viktorianischen Zeit strich man ihn – völlig zu Unrecht – aus den Konzertprogrammen, denn es ist schwer, John Potters 1762 veröffentlichtem Urteil über ‚Solomon‘ nicht zuzustimmen: „Seine Serenata ist ein großartiges Stück, eine schöne Komposition! …es ist subtil, es ist elegant und erhaben. Es starrt den Italienern ins Gesicht und fragt sie, mit welchem Recht sie die Kunst der schönen Modulation allein beanspruchen können?! Wie zart die Luft darin, wie bezaubernd die Melodie! Kann etwas mehr so sein? Wirklich ist es fast unmöglich!“
Sopran: Constanze Brüning
Tenor: Simon Jass
Kleiner Cäcilienchor
Kammerorchester St. Anna Bardenfleth
Leitung: Thomas Bönisch
Eintritt: 16 Euro